Advertorial

Die Geldmenge in der Eurozone steigt trotz einiger Schwankungen in den letzten Monaten kontinuierlich an. Im monatlichen Bericht der Europäischen Zentralbank (EZB) werden unterschiedlich zusammengefasste Geldmengen analysiert und ein Überblick über die in der Währungsunion auftretende Geldmenge geschaffen. Die Höhe des Wachstums der Geldmenge hat dabei einen Einfluss auf die Wirtschaft in der EU und indirekt auf die ganze Welt.

Die Europäische Zentralbank gibt die Geldmengenentwicklung in der Euro-Währungszone im Januar mit einer Jahreswachstumsrate von 4,9% an, was etwa einer gleichbleibenden Entwicklung im Vergleich zum Vormonat entspricht (5,0%). Dabei handelt es sich um die weitgefasste Geldmenge M3. Hingegen ging das Wachstum der täglich fälligen Einlagen und des Bargeldumlaufs (Geldmenge M1) von 8,8% auf 8,4% im gleichen Zeitraum zurück.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: Das jährliche Wachstum der gesamten Kreditvergabe an Nicht-MFIs im Euro-Währungsgebiet belief sich im Januar 2017 auf 4,6%, verglichen mit 4,7% im Vormonat. Die Zwölfmonatsrate der Kredite an öffentliche Haushalte verringerte sich im Berichtsmonat auf 10,5% nach 11,7% im Vormonat, während jene der Kredite an den privaten Sektor von 2,5% auf 2,7% anstieg.

Die größte Wachstumsrate weisen dabei die Konsumentenkredite auf. Im Januar 2017 belief sich die Jahreswachstumsrate auf 4,1%, was einem Plus von 0,5% gegenüber November 2016 entspricht. Aufgrund der Höhe der einzelnen Darlehen machen hingegen Wohnungsbaukredite den größten Posten bei den Krediten an private Haushalte aus. Die Buchkredite an private Haushalte steigen ebenfalls stärker an. 2,2% betrug die Jahreswachstumsrate im Januar, 2,0% im Vormonat.

„Der niedrige Leitzins und die damit verbundene günstige Kreditvergabe auch an Privatpersonen machen sich also weiterhin bemerkbar. Die Verbraucher nutzen nicht nur die guten Konditionen, um langfristige Darlehen für den Wohnungsbau abzuschließen. Durch das Weihnachtsgeschäft wurden noch einmal vermehrt Konsumentenkredite aufgenommen, die ebenfalls die Geldmenge innerhalb der EU erhöht haben“, erwähnte der Finanzexperte von https://www.kredite-ohne-schufa.info/.

Infografik Kreditvergabe

Infografik Kreditvergabe
Günstige Kreditkonditionen führen zu einer erhöhten Nachfrage, wodurch die Geldmenge steigt.

Um die Geldmenge zu beziffern, unterteilt die EZB den Geldbestand, der sich nicht im Besitz von Banken befindet. Dazu gehören nicht nur das Bargeld, welches sich im Umlauf befindet, sondern auch die Beträge, die Privatpersonen und Unternehmen bei Banken und anderen Finanzinstituten angelegt haben. Innerhalb der Eurozone werden drei Klassen herangezogen, um die Geldmenge nach ihrer Verfügbarkeit zu ordnen:

•    Geldmenge M1:
Beinhaltet den Bargeldumlauf und die täglich fälligen Einlagen, beispielsweise Sichteinlagen auf dem Bankkonto oder Tagesgeld. M1 beinhaltet demnach Gelder, die direkt im Zahlungsverkehr verwendet werden können.

•    Geldmenge M2:
Beinhaltet die Geldmenge M1 zuzüglich der Spareinlagen mit einer Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten, beispielsweise Sparbücher, sowie Termineinlagen, auch Termingeld genannt, mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren, beispielsweise Festgeld oder Sparbriefe.

•    Geldmenge M3:
Beinhaltet die Geldmenge M2 zuzüglich Bankschuldverschreibungen von bis zu zwei Jahren, Geldmarktfondsanteile sowie Anteile an Repogeschäften.


Gut zu wissen

•   Bankschuldverschreibungen werden von Banken an die Käufer ausgegeben und nach deren Ablauf zurückgekauft. Während der Laufzeit erhält der Käufer Zinsen.

•    Anleger können Anteile an Geldmarktfonds erwerben. Der Fonds ist in der Lage, die zusätzlichen Mittel in kurzfristige Anlagen, z.B. Aktien von Unternehmen, zu investieren. Die Anleger können ihre Anteile des Fonds zurückgeben und erhalten wiederum eine Gutschrift auf ihrem Bankkonto.

•    Die Repogeschäfte bezeichnen Geschäfte mit einer Rückkaufvereinbarung, z.B. in Form von Aktienrückkäufen, zwischen einer Bank und einer Nichtbank. Banken nutzen diese Art, um sich kurzfristig mehr Liquidität zu verschaffen. Dabei wird ein Vermögengegenstand an die Nichtbank verkauft. Nach einer vereinbarten Laufzeit ist die Bank verpflichtet, den Vermögensgegenstand zurückzukaufen. Damit ähneln diese Repogeschäfte den Termineinlagen, nur dass sie mit Wertpapieren besichert sind.


Definition wirkt sich auf Geldmenge aus

Als Geldmenge wird also das Geld bezeichnet, welches sich im Besitz von Nichtbanken befindet. Das Geld der Banken wird hingegen nicht zur Geldmenge hinzugerechnet. Um gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge herzustellen und die zukünftige Preisentwicklung näherungsweise zu ermitteln, ist die Geldmenge eine wichtige ökonomische Kennzahl.

Dabei kommt es allerdings auf die Definition der Geldmenge an. Die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Abgrenzungen sind, wie oben bereits erkennbar, fließend. So können Geldbestände aus den drei Geldmengen in die verschiedenen Bereiche umgewandelt werden. Dabei werden die Bestände anhand ihrer Liquidität bzw. der „Liquiditätsnähe“ eingeordnet.

Es hängt also von der Betrachtung und Analyse ab, welche Geldbestände zu welcher Geldmenge hinzugerechnet werden. Aufgrund der unterschiedlichen Einlagearten und Finanzinstrumente lässt sich die Geldmenge nicht eindeutig definieren. Ein Vergleich ist nur innerhalb eines Währungsraums in unterschiedlichen Zeiträumen möglich. Versucht man die Geldmengen unterschiedlicher Räume zu vergleichen, z.B. die des Euroraums mit der der USA, treten Schwierigkeiten auf, da andere Länder ihre Geldmenge anders definieren.

Neben der zuvor genannten Geldmenge ist das sogenannte Zentralbankgeld eine wichtige Größe in der Geldpolitik der EZB. Das Zentralbankgeld setzt sich aus dem Bargeld, das die EZB in Umlauf gebracht hat, sowie den Einlagen bei der Zentralbank zusammen. Dazu zählen auch die Sichteinlagen, die Geschäftsbanken bei der EZB unterhalten.

Diese dienen der Abwicklung des Zahlungsverkehrs und der Einlage der Mindestreserve, zu der die Geschäftsbanken verpflichtet sind. In Anlehnung an die anderen Geldmengen wird dies auch als M0 bezeichnet. Auch der Begriff „Geldbasis“ ist für diese Geldmenge gebräuchlich.

Geldmenge als Instrument zur Preisstabilität

Die Geldmenge ist ein Instrument zur Steuerung der geldpolitischen Ziele der Zentralbanken. Ein wichtiges Ziel der EZB ist die Preisstabilität im Euroraum. Die Inflation soll dabei nahe 2% gehalten werden, um ein stabiles Wirtschaftswachstum zu ermöglichen. Die EZB hat darüber hinaus noch weitere Möglichkeiten der Geldpolitik, um die Volkswirtschaften zu beeinflussen:

•    Offenmarktpolitik:
Die EZB kauft und verkauft Wertpapiere sowie Devisen am offenen Markt. Dies geschieht in Form von Wertpapierpensionsgeschäften sowie Pfand- oder Lombardkrediten.

•    Fazilitätssätze:
Der Spitzenrefinanzierungssatz bestimmt die Kosten, zu denen sich Banken über Nacht Geld von der EZB beschaffen können. Der Einlagefazilitätssatz bestimmt die Zinsen, die Banken für ihre Einlagen über Nacht von der EZB erhalten.

•    Mindestreserve:
Die Mindestreserve bestimmt die Höhe der Einlagen, die Geschäftsbanken bei der EZB hinterlegen müssen, um die Einlagen ihrer Kunden abzudecken. Diese entspricht nur einem kleinen Teil des Gesamtbestands, so dass die Banken in der Lage sind, mittels Giralgeldschöpfung Geld zu „schaffen“.

Quelle: Boersenpoint.de (ein Web2Venture Projekt)

Die Kolumne ist ein externer Bericht von Boersenpoint.de und stellt nicht die Meinung von MyDividends.de dar.