Mit dem 20. Geburtstag beginnt für die meisten Menschen ein ganz besonders aufregendes Jahrzehnt, in dem sodann unzählige Entscheidungen getroffen werden müssen, die ein enormes Gewicht haben. Entscheidet man sich für eine Ausbildung oder ein Studium, wann zieht man in die erste eigene Wohnung, wird man den Partner, den man seit ein paar Jahren kennt, demnächst heiraten und wird man vor dem 30. Geburtstag noch ein Kind haben?
Nebenbei gilt noch zu klären, wie man sein Geld veranlagen möchte. Denn je früher damit begonnen wird, Geld auf die Seite zu legen bzw. zu investieren, desto höher stehen die Chancen, richtig attraktive Gewinne erzielen zu können. Vor allem mit Blick auf zukünftige Projekte, Stichwort: Eigenheim, mag es ratsam sein, schon in „seinen 20ern“ Geld zu investieren, auf das sodann zurückgegriffen werden kann. Idealerweise spart man auch schon für das Rentenalter. Das klingt im ersten Moment zwar übertrieben, wer jedoch schon recht früh Geld investiert, um für die Zeit nach der Arbeit vorzusorgen, muss aber garantiert keine Angst vor der sogenannten Rentenlücke haben.
Aktien, Anleihen oder doch lieber Kryptowährungen?
Doch wie soll das perfekte Portfolio aussehen? Zu beachten ist, dass sich ein Portfolio aus unterschiedlichen Anlageklassen auseinandersetzt. Mit Aktien mag man eine hohe Rendite erzielen, jedoch sind Schwankungen möglich – das heißt, der Depotwert kann steigen, jedoch besteht das Risiko, dass der Wert wieder sinkt. Als relativ wertstabil gelten Anleihen, jedoch sind diese nur bedingt vielversprechend – das heißt, wer besonders sicherheitsorientiert agiert und sein Geld in Anleihen investiert, wird letztlich eine geringe Rendite erzielen.
Experten empfehlen die Faustregel „100 abzüglich dem Alter“. Das heißt, wer 20 Jahre alt ist, sollte ein Portfolio haben, das zu 80 Prozent aus Aktien und zu 20 Prozent aus Anleihen besteht – mit 70 Jahren ist es hingegen ratsam, nur 30 Prozent in Aktien und 70 Prozent in Anleihen zu investieren. Auch wenn es einige Kritiker dieser Faustregel gibt, so gibt es hier doch einen wahren Kern. Denn wer langfristig investiert, geht ein wesentlich geringeres Risiko ein, da man kurzfristige Kursschwankungen problemlos „aussitzen“ kann. Das beste Beispiel mag hier die Talfahrt der Aktienmärkte aufgrund des Coronavirus sein: Stürzte der DAX von rund 14.000 Punkte auf 8.500 Punkte ab, so liegt der Aktienindex heute (Stand: Mitte August 2020) bei knapp 13.000 Punkte – innerhalb weniger Monate konnte der Verlust fast so gut wie ausgeglichen werden. Und das, obwohl noch kein Ende der Krise in Sicht ist.
Ein weiterer Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden darf, ist der Cost Average Effekt. Das ist vor allem dann interessant, wenn man einen Sparplan erstellt, mit dem sodann Monat für Monat ein bestimmter Betrag investiert wird. Wer sich für einen Fonds entscheidet, ganz egal ob aktiv gemanagt oder ETF, so bekommt man für sein Geld, beispielsweise 100 Euro, immer andere Anteile. Am Ende entsteht so eine Durchschnittsrendite, die, je länger investiert wird, umso besser bzw. höher ausfallen kann.